Als Grenzgänger auf den Spuren der Römer

Als Grenzgänger auf den Spuren der Römer

Meine Wanderung im Zeichen des Limesturms

entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes

Die Anreise

Zur Einstimmung:

Ich wollte wieder einmal einen kleinen Teil dieser Welt genauer kennen lernen
- den einer früheren Epoche.
 Gleichzeitig aber auch den der Jetzt-Zeit,
beides "eine Welt", die fast vor meiner Haustür liegt.
Lag es da nicht in der Sache, dass ich zuerst nach WELTENBURG reisen sollte.

Nach meiner Anreise wollte ich ausreichend Zeit haben,
um mir die Benediktinerabtei Kloster Weltenburg zu Gemüte zu führen; einerseits den
"Genius loci", d.h. das Kloster selbst, seine Geschichte und dann auch den
"Spiritus loci", den traditionell dunklen Gerstensaft der ältesten Klosterbrauerei der Welt


Ich wollte doch gestärkt im Geist und Körper meine Wanderschaft beginnen!

Also sah ich mir zuerst die Klosterkirche an,
die von Cosmas Damian Asam und seinem Bruder Egid Quirin
in den Jahren 1716 - 1739
 im Stil des bayerischen Hochbarocks ausgeschmückt wurde.
Cosmas Damian Asam, von der Ballustrade herunterschauend

Das Glockengeläut konnte ich in diesem touristisch überlaufenen Ort leider nicht auf mich wirken lassen.


Nach dieser geistig / geistlichen Erbauung
durfte ich mich nach alter Mönchstradition
den weltlichen Freuden hingeben -

gemäß dem Sprichwort:

"Nach der Mess´ die Maß".

Nun, da ich nicht die Messe besucht hatte,
gab´s in der Klosterschenke
halt nur "a Hoiwe im Biagriagl", d.h.hier im Kugelseidl.


Auf den Wanderer / Besucher wartete in weitläufigen Biergarten (= Klosterhof)
-  selbst heute bei extrem bedecktem Himmel und nur windigen 12 Grad -  
nicht nur eine gute Brotzeit (wenn man schnell wieder weiter möchte),
sondern auch die Schweinshaxe (wahlweise derzeit auch Spargel, ...)
und natürlich das dunkle Klosterbier vom Fass.
Schon seit 1050 brauten die Weltenburger Mönche in ihrem Kloster ein unvergleichliches Bier.
Das Wasser entnehmen sie aus einem 80 Meter tiefen Brunnen, "gefiltert" durch den Jurakalk-Felsen direkt unterhalb des Klosters

Das die Brauerei seit 1973 verpachtet ist, also das Bier nicht mehr von Mönchshand hergestellt,
merkt man dem unvergleichlichen Geschmack des mittlerweile sogar in Regensburg hergestellten
"Weltenburger Kloster Barock Dunkel“
nicht an.







Ach ja, und eine Inaugenscheinnahme
der "Weltenburger Enge"
nahm ich auch noch vor.
Sie wurde 1938 als eines der ersten Naturschutzgebiete
in Bayern ausgewiesen.

Ich fuhr als Tourist durch den "Donaudurchbruch",
der gelogisch betrachtet gar keiner ist,
und sah besondere Felsformationen.












Hoch oberhalb der Donau steht in Kelheim ein 45 m hoher Rundbau, die Befreiungshalle.
Sie wurde von König Ludwig I. (1786 - 1868) in Auftrag gegebene und zwischen 1842-1863 errichtet.
Diese Gedenkstätte soll an die siegreichen Schlachten gegen Napoleon erinnern,
die in den Befreiungskriegen 1813 - 1815 errungen wurden.













Mit all diesen Eindrücken und einem Rucksack beladen
 möchte ich also morgen, am Sonntag, dem 03.05.2015, meine Entdeckungstour starten.



Periculi signum legionarii: extemplo nuntiare:

Achtung, Legionäre: sofort weitermelden:
"d`Baatl" ist im Anmarsch!
Er kommt tatsächlich und will
den gesamten Limes inspizieren,
bis ins Obergermanische!






Allerdings keine 40 km/d

Die Römer legten in regelmäßigen Abständen entlang ihrer wichtigsten Wege Stationen an;
sog. mutationes (Pferdewechselstationen) im Abstand von etwa 15 km und ca. alle 40 km mansiones (Raststationen). Anfänglich wiesen sie rein militärischen Charakter auf , später wurden die Gebäude jedoch für die Nutzung der Reisenden und Händler erweitert.
In römischer Zeit reiste man folglich von einer mansio zur nächsten,
an einem Tag  -  etwa 40 Kilometer.
Ich hingegen möchte es etwas langsamer und geruhsamer "angehen",
zumal meine Schrittlänge (gradus) auch nicht der römischen entspricht

Nur zur Info:

Das römische Fußmaß (pes) betrug 4 handbreit (= 29,65 cm)
- die Handbreite kann ich ja noch nachvollziehen,
aber, lebten die Römer tatsächlich auf soooo großen [d.h. langen] Füßen?
Der einfache Schritt (gradus) betrug 2½ Fuß und damit 74,08 cm,
folglich der Doppelschritt (passus) ~ 1,48 Meter
und damit waren 40 km wiederum 26,99 röm. Meilen,
was in Kilometern ausgedrückt eher wieder meinen Langstrecken ensprechen würde.









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