Als Grenzgänger auf den Spuren der Römer

Als Grenzgänger auf den Spuren der Römer

Meine Wanderung im Zeichen des Limesturms

entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes

Begriffserklärungen

Begriffe, die in meinen Ausführungen immer wieder vorkommen
 -  in alphabetischer Reihenfolge -  

Ala (Flügel)
So bezeichneten die Römer die Kavalerie, eine Hilfstruppe (= Auxillartruppe), aus Reitern bestehend (=Reitereinheit), die oft auf den Flanken (Flügel) der Fußsoldaten, den Kohorten, agierten. Sie war eine "Eliteeinheit" dank ihrer Ausrüstung und Ausbildung.
Sie wurden aufgeteilt in:
Ala quingenaria: etwa 500 Reiter in 16 Turmae zu jeweils 32 Mann;
Ala milliaria: etwa 1.000 Reiter in 24 Turmae mit bis zu 42 Mann.


Auxilia
siehe Hilfstruppen


Contubernium / pl. Contubernia
steht für  "Zeltgemeinschaft“; sie stellte i.d.R. mit 8 Mann die kleinste organisatorische Einheit in der antiken römischen Armee da.


Feldlager (castrum /pl. castra)
Großes militärisches Legionslager.
Ein kurzfristig genutztes Lager der Römer, im Gegensatz zum täglich neuen Marschlager oder dem für längere Zeit eingerichteten Standlager. Letzteres war oft der Ursprung eines Kastells. Der Aufbau der Zelte und die Anordnung der Standflächen waren standardisiert. Die Kampftruppen und Offiziere ruhten im Feldlager in mitgebrachten Lederzelten (Ziege od. Kalb)..

Germania superior
siehe Obergermanien


Tafel im Heimatmuseum  von Großkrotzenburg
Hilfstruppe (Auxilia)
Diese Truppenverbände waren Hilfstruppen (Auxiliae) der römischen Legionen. Sie waren aus verbündeten Völkern oder den Einwohnern der Provinzen rekrutiert. Die Angehörigen waren keine Römer, erhielten aber das röm. Bürgerrecht nach erreichtem "Pensionsalter" für sich und ihre Nachkommen.


Kastell (castellum)
befestigtes römisches Militärlager, Verkleinerungsform von castrum.
Alle Kastelle hatten einen rechtwckigen Grundriss, die Ecken waren abgerundet!
Jede Kastellseite verfügte über je ein Tor. Von dem jeweiligen Tor verlief eine Straße in die Mitte des Kastells, wo die principia (zentrales Kommandaturgebäude) lag.
Ein Alenkastell war für 500 oder 1000 Reiter ausgelegt
Ein Kohortenkastell war für ca. 600 Mann ausgelegt.
Ein Numeruskastell war von einer Hilfstruppe aus 120 - 160  Mann belegt. (Oft auch wesentlich kleiner).


Legion
Eine Legion bestand aus10 Kohorten, d.h. 60 Zenturien, was in etwa 4.200 - 6.200 Mann bedeutete, durchschnittlich 5.500 Soldaten.

Kleinkastell
Die Besatzungsstärke schwankte um 20 Soldaten


Kohorte (cohors)
Die römische Infanterie, eine Hilfstruppe, bestehend aus etwa 500 (cohors quingenaria) oder 1000 (cohors milliaria) Soldaten.
Die Truppe konnte aus 1/4 Reitern und 3/4 Infanteristen bestehen und wurde dann als "teilberittene Kohorte (cohors equitatae) bezeichnet.
I.d.R. bestand eine Kohorte z.Z. von Kaiser Augustus aus 3 Manipeln = 6 Zenturien, d.h. 420 - 620 Mann, duchschnittlich etwa 480 Fußsoldaten.


Lagerdorf (vicus)
Es war die "Siedlung der Zivilisten" um das "Militärlager", in dem die Angehörigen der Soldaten in privaten Häusern genau so lebten wie Händler und Handwerker. Hier befanden sich u.a. die Anlagen der Heiligtümer der Römer, die Badehäusern, aber auch die Kneipen und die Raststationen. Oft waren auch kleine Amphitheater vorhanden.


Manipel
2 Zenturien, also 140 - 210 Mann, im Durchschnitt etwa 160 Fußkämpfer


Militärdiplom
Auxiliarsoldaten bekamen nach Beendigung ihrer regulären Dienstzeit ein Diplom und damit das römische Bürgerrecht überreicht.
Unter Kaiser Caracálla  wurde 213 ein Gesetz verabschiedet (constitutio antoniana), das u. a. jedem dienenden Auxiliarsoldaten automatisch das römische Bürgerrecht zugestand.


Nasser Limes
Rhein, Main und Donau bildeten zeitweise die Grenze zwischen dem römischen Imperium und dem dahinter liegenden "Feindesland". Diese natürliche Grenzführung wird auch als Nasser Limes bezeichnet.
Die "Mainlinie" wurde etwa um 90 n. Chr. eingerichtet. Sie war somit ein etwa 50 km langer Teilabschnitt des Obergermanisch -(Rätischen) Limes; dieser lag zwischen den heutigen Orten Großkrotzenburg und Bürgstadt (Miltenberg).


Numerus (pl. = Numeri)
Bezeichnung einer Soldatengruppe (oft 60 - 250 Mann stark), die in ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung eine kleine eigene militärische Einheit bildeten. Sie rekrutierten sich zumeist aus Britannien und sollten helfen, den Limes zu bewachen. Oft agierten sie auch als Bautrupp.


Numerud / Numeri
stand für die Bezeichnung einer eine kleinen, meist selbstständig operierenden Auxiliartruppen-Einheit des römischen Heeres


Numeruskastell
siehe Kastell


Obergermanien (Germania superior)
Obergermanien war die Bezeichnung einer römischen Provinz, die etwa von  90 bis zum Ende des 3. Jahrhunderts bestand. Sie umfasste Teile der heutigen Schweiz, Frankreichs und des südwestlichen Deutschlands. Der "Statthalter" der Provinz befehligte von dessen Hauptstadt vom heutigen Mainz (Mogontiacum) aus.Im Osten grenzte Obergermanien an die Provinz Raetien.


Principia
Das Stabsgebäude (zentrales Verwaltungsbegäude) in einem römischen Kastell, errichtet nach einem standardisierten Grundplan. 
Es beinhaltete u. a. das Fahnenheiligtum und die Truppenkasse.


Raetien (Raetia)   
Raeten, Ende des ersten Jahrhunderts etabliert, steht für die Bezeichnung einer römischen Provinz, die nach der Volksgruppe der Räter benannt wurde. Letztere siedelten im Gebiet nördl. und südl. der Alpen. Das Provinzgebiet umfasste das nördliche Alpenvorland zwischen südöstlichem Schwarzwald, Donau und Inn, im Süden reichte es von den Tessiner Alpen über Graubünden bis nach Nordtirol. Zur Zeit des Raetischen Limes reichte die Provinz bis nach Schwäbisch Gmünd, bzw. nordwestlich sogar über die obere Donau hinaus. 


Stabsgebäude
siehe Principia

Turma (pl. = Turmae)
Als Turma (lateinisch "Schwarm" bezeichnete man im antiken Rom die kleinste taktische Gruppe einer Reitereinheit (siehe: ala)


Vicus
siehe Lagerdorf
Die bei den Militärlagern (Kastellen) befindliche Siedlungsstätte



Zenturie
70 - 105 Fußkämpfer, im Durchschnitt 80 Mann



















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