Als Grenzgänger auf den Spuren der Römer

Als Grenzgänger auf den Spuren der Römer

Meine Wanderung im Zeichen des Limesturms

entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes

36. Tag Pohl

Von Pohl nach Bad Ems -  22 Tageskilometer  - 638 Gesamt

Nach einem gemütlichen Frühstück machte ich mich wieder auf den Weg und konnte dabei direkt der ehemaligen Limeslinie mit Wall und Graben folgen, passierte eine schon ältere Pallisadenwand sowie die Turmstelle 2-21der ehemalige Holzturmstandort ist zur besseren Sichtbarkeit mit Pflöcken abgesteckt, an der Steinturmstelle findet das geübte Auge Steinreste, von dichten Laub überdeckt.
Anschließend querte ich den Ort Hunzel und folgte weiter der ehemaligen Limesführung; westwärts.
Von den ehemals zwar ausgegrabenen und auch nachgewiesenen Numeruskastel Hunzel ist oberflächlich nichts Sichtbares erhalten geblieben, so dass ich getrost weiter gehen konnte, bis zu
einem Obstlehrpfad (Info über Früchte der Germanen und Römer). Hier machte ich Halt - auf einer Wanderliege!
Info zur Turmstelle 2 - 15
Von den beiden folgenden, ehemals nachgewiesen Turmen 2-18 und 2-17 findet man heute oberirdisch nichts mehr, natürlich auch nichts von den nur vermuteten Turmstellen 2-16: leider auch nichts mehr von der Turmstelle 2-15, da überbaut.
Nachdem ich den Weiler Berg durchquerte, führte mich mein Weg hinunter in das Mühlbachtal. Ich passierte die Käsmühle, querte den Bach und wanderte in der Nähe der Dickmühle weiter nach Nordwesten. Ich erreichte eine Schutzhütte und etwas später noch einen Rastplatz, in dessen unmittelbarer
Nähe der "nachmodellierte" Wall und Graben mit einem Stück Pallisadenwand an die Römerzeit erinnern sollte.











Gut 100 m weiter erreichte ich die ehemalige Turmstelle 2-14; teilwiese sichtbar sind hier die konservierten Fundamente. Leider ist auch hier, wie an vielen Turmstellen, die Natur stärker als das Mauerwerk; oft wachsen Bäume mitten in der Turmstelle oder zumindest zerstört deren nahe Bewuchs das Steinwerk durch seine Wurzeln.

Danach führt der Wanderweg im ehemaligen Graben der Limeslinie schnurgerade weiter durch hohen Tannenwald.










Ein hölzerner Römer 
hielt mitten im Wald die Wacht


Am Waldrand Richtung Dornholzhausen erreichte ich wieder einen kleinen Rastplatz mit ein paar Holzpallisaden.





Wie hier und an anderen Stellen sind an dem Rastplatz römische Spiele in den Boden eingelassen; Erklärungen dazu findet man wieder an der Infotafel.




















Ich wich nun etwas von dem Limeswanderweg ab und ging direkt nach Dornholzhausen hinein. Vor der Kirche befindet sich eine Lutherskulptur. Arne Wilhelm aus Bettendorf hatte sie 2005 geschnitzt. Dieser Stamm gehörte einst zur Luther-Eiche. Sie wurde am 11.10.1883 zu Luthers vierhundertstem Geburtstag gepflanzt. 2004 musste sie gefällt werden. Den Stamm hingegen konnte man erhalten und ihn als Skulpturenstamm verwenden. Die Schnitzereien zeigen Stationen aus dem Leben Luthers.




Danach wanderte ich zum Donholzhäuser Keltengrab.










Das Keltengrab aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.











Wenig später stand ich vor den Resten der Turmstelle 2-13.










Selbst hier war ein römisches Spiel "aufgebaut".










Wegweiser,
einmal etwas anders
(und auch schon älter)

Bald jedoch befand ich mich wieder "in der Spur" und passierte die ehemalige Steinturmstelle 2-12, von der ein schwacher Schutthügel erhalten blieb.

Die kommenden Wanderkilometer sollten außer dem Wall und Graben keinerlei römische Relikte mehr zu sehen sein; so konnte ich mich ganz und gar der Landschaft und der Natur zuwenden.


Blick auf  Schweighausen
Oberhalb von Schweighausen, an der Femelinde, erreichte ich einen Rastplatz.
Bildunterschrift hinzufügen
Hier soll einmal der Limesturm 2-9 gestanden haben.









Nach weiteren 500 m kam ich an einem Rastplatz vorbei. Hier gab es nicht nur ein paar detaillierten Hinweisen zum weiteren Limesverlauf, sondern auch eine Wanderliege. [wenn man dort erst einmal Platz genommen hat, kommt man in die Versuchung, nach der Telefonnummer des nächsten Taxiunternehmens zu suchen].







Der Blick, den ich von der Wanderliege aus hatte.










Es half alles nichts. Ich musste weiter, leider diesmal sogar ein paar Meter auf der Deutschen Limes-Straße.












Keine 200 m weiter passierte ich den Schutt- und Grabungshügel der ehemaligen Turmstelle 2-8 [Steinturm- und einer Holzturmstelle]. 
Der Limes in Form des Walls ist hier wieder besonders deutlich zu sehen.









Zwischendurch wieder einmal etwas Nicht-Römisches.
Der graue Stein.










Etwa 400 m weiter passierte ich den ehemaligen Standort des Kleinkastels Becheln, von dem noch "Geländespuren" in Form von Bodenerhebungen im Kastellrandbereich sichtbar sind. Außerdem stecken markierte Pfosten das Areal ab.














Fast 2 Kilometer verlief nun die Limeslinie schnurgerade, der ich ebenso folgen konnte. Ich passierte die - zumindest in den Ecken - rekonstruierten Grundmauern des ehemaligen Wachturms 2-7 (Steinturm) .










und den Schutthügel von Turm 2-6.






















Hinter dem Ort Becheln, den ich nordöstlich umging, traf ich auf die ehemalige Turmstelle 2-5, von der Grundmauerwerk "sichtbar" ist.










Wenig später erreichte ich die GRENZE; einen Info-Punkt mit Palisadennachbau und sichtbarem Wall und tiefem Graben.





Turmstelle 2 - 3
Der Limesverlauf "knickt" an dieser Turmstelle auch etwas weiter leicht nach Norden ab.
Im leichten Bogen umwanderte ich das Forsthaus Wolfsbusch, traf auf den schwach erkennbaren Schutthügel des ehemaligen Turms 2-4.
Nur mit viel Wohlwollen konnte ich auf Anhieb die Turmstelle 2-3 zuordnen, ohne GPS wäre ich sicherlich daran vorbei gegangen! Beim "Umrunden der Stelle" konnte ich dann jedoch noch deutliche "Grabungsverwerfungen" ausmachen.

Ich passierte das Gehöft "Neuborn".
Auch hier stand eine Wanderliege, doch in der "Geruchsfahne" des nur wenige Meter daneben befindlichen "Kuhstalls".
Früher hätte man sicherlich damit geworben:
<<  Frische Landluft  >>.








Zwischendurch gab es auch ein bisschen Nachhilfe in Geologie.










An der ehemaligen Steinturmstelle 2-2. Hohe, rekonstruiert aufgemauerte Grundmauern kennzeichnen diese Stelle, die 2004 neu ausgegraben wurde. 2005 wurde der Turmstumpf mit Originalsteinen aufgemauert. Dabei wurden auch Palisade und Graben wieder originalgetreu angelegt.










Steinturm 2 - 2











Am Wintersberg erreichte ich den ehemaligen Wachposten 2-1. Hier hatte man bereits 1874 auf den Fundamenten des Originalturms einen "Römerturm" rekonstruiert. Dieser Versuch der Rekonstruktion war der erste. Der Turm ist damit die älteste aller Nachbauten eines Limeswachturms überhaupt.

Der Blick vom Wingertsberg Richtung Bad Ems















Nun galt mein Interesse nur noch meinem Übernachtungsquartier, dass ich nach ein paar mäandernde Schleifen hinunter in Bad Ems erreichte.



Pavillon der Touristeninformation und Bahnhofsvorplatz

Meine Tagesetappe von Pohl nach Bad Ems  -  22 Tageskilometer




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