Als Grenzgänger auf den Spuren der Römer

Als Grenzgänger auf den Spuren der Römer

Meine Wanderung im Zeichen des Limesturms

entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes

15. Tag Kaiserbach

Von Kaiserbach nach Murrhardt  -  11 Tageskilometer  -  274 Gesamt


Übernachtungstechnisch bedingt, heute nur eine kurze Etappe.

Ich verließ Kaiserbach westwärts. Direkt hinter der letzten Bebauung und 200 m nach links befindet sich der in einem steinernen Quellbrunnen gefasste Ursprung der Lein (Nebenfluß der Kocher).

Ich selbst hingegen befand mich wieder auf dem ausgeschilderten Limesweg, dem ich weiter durch Nadelwald nach Norden folge.










Zuerst kam ich an dem ehemaligen Kleinkastell Ebnisee vorbei; gerade noch erkennbar, aber dennoch zugewachsen.


Wenige Meter weiter traf ich direkt neben der Landstraße liegend auf die 1977 vorgenommene Rekonstruktion der Grundmauern der Turmstelle 9-116.
Es ist der höchst gelegene Turm am Limesabschnitt zwischen Jagsthausen und Haghof.













Immer wieder entlang des Weges kann man Informationen zur Limesgeschichte und seiner Erforschung und den neuesten Erkenntnissen lesen.










Die Reste des römischen Wachposten 9-111 fand ich in dem dichten Niederbewuchs des Waldes leider nicht.
Und hier irgendwo unter dem Reisig, das die Holzrücker großflächig im Wald "verstreuten", sollte sich die Turmstelle 9-110 befinden
Etwa 600 m hinter dem Weiler Schlosshof, den ich passierte, traf ich auf die ehemalige Turmstelle 9 -107. Zuerst dachte ich, auch nur ein - aber immerhin - sichtbarer Schutthügel, dann aber konnte ich unter den dichten Bromberranken doch noch das Mauerwerk erkennen.

Ich wanderte weiter durch den Wald, passierte das Klettenhöfle und das hier im Nichts befindliche Altenheim. Ich muss schon etwas besonderes gewesen sein - zumindest eine willkommene Abwechselung für die vor dem Haus auf der Bank in der Sonne Sitzenden.

Zum Berghöfle, der Name drückt es ja schon aus, musste ich dann wieder aufsteigen, um der Limeslinie zu folgen. Auf der Höhe angekommen, konnte ich nicht nur wieder die Flucht des ehemaligen Wall-Graben-Systems ausmachen, sondern sah auch noch die Reste der konservierten Grundmauern des Turms 9-104. So, wie fast bei jedem Turmstandort, so auch hier, in unmittelbarer Nähe eine Tafel mit Hintergrundinformationen und eine Ruhebank. Und leider auch sehr oft: direkt neben den Turmfundamenten wachsen Bäume, deren Wurzeln die vorhandenen Mauerreste anheben, wegdrücken, ... zerstören!


Von der nächsten Turmstelle 9-102, die sich etwa 1 km weiter befindet, ist der Schutthügel und ein gut sichtbares Fundament erhalten.

Den Abstecher durch das Felsenmeer, das es hier geben soll,  schenkte ich mir, denn mein Weg führte mich schon sehr  steil genug nach unten.

Nach bisher 10 Wanderkilometern hatte ich die Ortsrandbebauung von Murrhardt erreicht. Das Areal des hier einmal gestandenen Kastells wurde im letzten Jahrhundert komplett überbaut. So folgte ich ohne schlechtem Gewissen der ausgeschilderten Wanderroute, querte die Murr und die Eisenbahnschienen und trottete für heute meiner Unterkunft entgegen.


Dort erwartete mich eine Überraschung.
Nicht nur Bärbel, die, wie vereinbart, zur Verabschiedung von sich und dem rollenden Hotel noch einmal vorbeischaute (morgen ruft ihr Arbeitsplatz wieder), war gekommen, sondern auch meine beiden Töchter.

Wir verbrachten noch ein paar gemeinsame Stunden, ehe sie sich auf die Heimreise und damit in den Feiertags-Rückreisestau begaben.









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